Nachdem in den 80er und zu Beginn 90er Jahre die Umweltverschmutzung im Rhein durch den Ausbau der Kläranlagen in der dritten Baustufe wirksam bekämpft wurde, nahm der Bestand an gesunden und vor allem an schmackhaften Rheinfischen wieder zu. In dieser Zeit hatte der Rhein im Bereich Urfeld einen reichlichen Bestand an Rotaugen, Güster, Bresen, Lauben, Barben und Aalen. Nur der Gründling kehrte nicht in der früher gewohnten Stärke zurück. An einem Abend gelang es mir 14 maßige Aale größer als 35 cm in Höhe der Schule zu fangen. Dieser Fischreichtum lockte jedoch den bis zu dieser in unserem Bereich nicht gekannten Kormoran an. Diese „Tauchente“ fiel auf unserem Streckenabschnitt in Schwärmen mit über 100 Stück ein und dezimierte den Fischbestand stark, da der Kormoran derzeit keinen natürlichen Feind wie den Adler zu fürchten hat. In der nahen Siegmündung und auf dem Herseler Werth nisten sie mit vielen Brutpaaren. Dies hat zur Folge, dass der Bestand an Weißfischen wie Lauben, Rotaugen, Güster und Aal fast um 70% zurückgegangen ist. Nur die überwiegend am Grund legende Barbe und der hochrückige Bresen können sich in etwa dem Zugriff des Kormorans erwehren. Der starke Rückgang des Fischreichtums erklärt sich auch dadurch, dass dem Rhein, durch den Reinigungsgrat der heutigen Kläranlagen von 99,9%, fast nur noch Wasser ohne Fischnährstoffe zugeführt wird. Beim Wanderfisch Aal kommt hinzu, dass man an den Kraftwerken und Wehren zwar Fischtreppen bergauf gebaut, aber keinen Weg für die Rückwanderung des laichfähigen Blankaals zu seinen Laichgründen im Saragossameermeer geschaffen hat. Eine Viruserkrankung im Niedrigwassersommer 2003 verstärkte den Rückgang des Aales. Fingen wir für die Aalnacht des Fischervereins Urfeld am Rheinufer im Juli eines jedes Jahres innerhalb von drei Wochen mehr als 35 große räucherfähige Aale mit der Grundangel, so sind wir derzeit froh, wenn eine handvoll Aale in dieser Zeit gefangen werden. Natürlich wäre es hilfreich für den Aalbestand, wenn der Kormoran zu jagdbarem Wild erklärt werden und an den Küsten von Holland und Belgien das zu starke Abfischen des Glasaals (Jungaal) unterbunden werden würde. Der Artenreichtum hat dank des wieder sauberen Rheinwassers erheblich zugenommen. Erfreulicher Weise gibt es in letzter Zeit vermehrt Fänge von großen Alanden, Zandern und Welsen. Ferner hat sich die Wollhandkrabbe stark vermehrt und schneidet mit ihren Scheren manchen Angelhaken mit Köder ab